Der Botaniker Leonhart Fuchs war der Sohn des Wemdinger Bürgermeisters Hans Fuchs. Nach der Schulzeit in seiner Heimatstadt Wemding, studierte Fuchs 1515 an der Universität Erfurt Philosophie und Naturlehre. 1516 kehrte er nach Wemding zurück, wo er eine Privatschule eröffnete.
1524/25 praktizierte er als Arzt in München und lehrte ab 1526 Medizin in Ingolstadt. 1528 trat er nach Konflikten mit der konservativen katholischen Führung als Leibarzt in den Dienst des Ansbacher Markgrafen Georg der Fromme. 1531 wurde er erneut nach Ingolstadt berufen, kehrte aber 1533 wieder nach Ansbach zurück. 1535 erhielt er eine Professur der Medizin an der Universität Tübingen, wo er siebenmal (1536, 1540, 1546, 1549, 1554, 1560, 1564) Rektor war und mit seiner großen Familie im noch existierenden „Nonnenhaus" wohnte. Er führte erstmals botanische Exkursionen durch und legte einen Arzneipflanzengarten an, den ersten botanischen Garten der Universität und einen der ältesten der Welt überhaupt. Kaiser Karl V. erhob ihn in den Adelsstand.
Fuchs gilt als einer der Väter der Pflanzenkunde, als Hauptvertreter des Neu-Galenismus. Er verfasste über 50 Bücher und Streitschriften. Seinen großen Ruhm verdankt er in erster Linie seinen Kräuterbüchern. 1542 erschien in lateinischer Sprache mit De Historia Stirpium commentarii insignes sein erstes Kräuterbuch, 1543 das höchst einflussreiche New Kreüterbuch als deutsche Übersetzung. In diesem Werk werden über 400 europäische und 100 exotische Pflanzen beschrieben und in 511 Holzschnitten dargestellt. Für eine erweitere Ausgabe der „Historia" fand er keinen Verleger; das umfangreiche Manuskript mit über 1500 Pflanzenbildern gelangte nach seinem Tod nach Wien in die Österreichische Nationalbibliothek, wo es bis heute vollständig erhalten ist. Von seinen Kräuterbuch-Tafeln haben sich dagegen nur wenige Exemplare erhalten.
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